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1314. Juni 3. Nysa (Neisse).

fer. II p. Trinit.

Vogt Peter, Stellvertreter des Erbvogtes Nikolaus in Neisse, der Neisser Landvogt Konrad, die Rathmannen und Schöffen dieser Stadt bekennen, dass vor ihnen im gehegten Ding die Ehefrau des Heinrich von Czulcz (Zülz) namens Demudis in der Marienkirche von Neisse einen Altar gestiftet hat, für welchen sie den zu dieser Kirche gehörenden Brüdern des heil. Grabes zu Jerusalem 1/2 Hufe ihres Erbes neben dem Erbgut des Golczo vor dem Breslauer Thor gelegen unter folgenden Bedingungen abgetreten hat, dass sie, so lange sie lebt, die Nutzniessung davon haben soll, und dass sie vor diesem Altar in der Kirche bestattet wird. Empfänger dieses Erbes war Bruder Lambert, Meister des Hospitals dieses Ordens daselbst, und die Brüder haben sich ihrerseits verpflichtet, die Demudis, falls sie in Armuth gerathen sollte, gleich den vornehmen Frauen (dominabus potioribus), in ihrem Hospital zu speisen und zu kleiden.

Z.: Vogt Peter Stellvertreter des Erbvogtes Nikolaus, der Landvogt Konrad; die Rathmannen von Neisse Vulleschussilo, Heynuscho (Sohn des) Vasold, Heynmannus, Stuchso, Martin (Sohn des) Stephan, Ebirhard, Herbord, Libing, Nikolaus (Sohn des) Gumpert; die Schöffen Johann v. Nunycz (Neunz), Albert, Franczco, Jakob v. Mohrow (Mohrau), Nicolaus de Porta, Nikolaus v. Ayczucht.


Or. im Bresl. Staatsarch. Kreuzstift Neisse 47 mit dem an Pergamentstreifen hängenden Siegeln der Stadt Neisse (abgeb. b. Saurma-Jeltsch (No. 86) und des Hospitalmeisters Lambert mit der Umschrift S. FRIS LAMBERTI . . (vollst. i. Reg. 3132).


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.